Decoder-Strom: Zwei Loks an einen Decoder??

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Ralf
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Re: Decoder-Strom: Zwei Loks an einen Decoder??

Beitrag von Ralf »

Hallo zusammen,

was lange währt, wird endlich gut. Mein ZIMO-Decoder ist repariert zurückgekommen, für einen sehr anständigen Preis. Motorendstufe defekt.
Beste Grüße
Ralf
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Ralf
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Re: Decoder-Strom: Zwei Loks an einen Decoder??

Beitrag von Ralf »

Hallo zusammen,

also jetzt will ich doch einmal berichten, was sich getan hat. Zur Erinnerung: Die LGB Alco hatte einen alten Motorblock, also nur drei Anschlüsse. Ich hatte ihn auf vier Anschlüsse umgebaut, indem ich an den Motor ein neues Kabel anlötete und als vierte Leitung rausführte. Damit der Motoranschluss nicht den Kontaktstift berührt, habe ich dort isoliert, an beiden Motorblöcken das gleiche Prozedere. Dann schloss ich ja alles an, der Motor sprang aber nur und zeigte total verrücktes Verhalten. Ich probierte damals lange damit herum, bis dann gar nichts mehr ging. Das Einsenden bei ZIMO brachte wenigstens den Erfolg, dass die Motorendstufe repariert wurde. Nunmehr ging ich also frohen Mutes erneut an die Sache ran. Und siehe da, es war sofort wieder da, diese oben benannte Störung. Damit war klar, der Decoder kann es nicht sein, auch nicht meine desolaten Programmierkünste.

Jetzt begann also die Fehlersuche. Stromanschlussstifte waren ok, Motor lief auch mit Gleichstrom tadellos. Also wieder angeschlossen an den Decoder - und erneut Störung. Also habe ich den Motor ausgebaut und getestet: Mit Gleichstrom lief er, sogar mit Decoderstrom. Eingebaut war aber wieder Störung. Also habe ich ihn eingebaut ohne Deckel (der ein wenig auf Motor und Anschlüsse drückt, um ihn festzuhalten: und siehe da, alles in Ordnung. Deckel wieder drauf: Störung. Irgendwie war der Wurm drinnen, ich wusste aber nicht wo und wie. Es gab keinen Kurzschluss, das war klar. Ich habe Stunden damit verbracht, ohne Erfolg. Damit hatte ich kapituliert. Um Mitternacht gab ich auf, nahm mir vor, neue Getriebeblöcke (2x100 Euros) oder aber komplette Antriebe (2x150 Euros) zu beschaffen. Gott sei Dank war es spät und ich bestellte nichts. In der Nacht kam mir die Erleuchtung: Ich hatte mal von einer anderen Alco die Getriebeblöcke mit sämtlichen Achsen ausgetauscht, weil da alles verschlissen war an den Achsen. Diese Getriebeblöcke hatte ich noch und so tauschte ich am nächsten Morgen alles um: Alte Getriebeblöcke mit vier Stiften und dort alle neuen Achsen und den Motor rein: und siehe da, es funktionierte tadellos. Fragt mich aber nicht, warum das vorher nur Störung gab.

So, jetzt habe ich alles am Decoder angeschlossen, dabei gibt es aber ein neues Problem, das ich nicht erschließen kann und um Hilfe bitte. Die Stirnlampen sind sauber und korrekt angeschlossen, lassen sich mit F0 aber nicht schalten, sondern leuchten dauerhaft nach vorne, nach hinten schaltet sich nichts um. Ich habe die Lampen aber auch an Funktionsausgängen getestet, da ist alles in Ordnung. Meine Frage an Euch: Kann man da über CVs irgendwas einstellen? Ist Euch das auch schon mal passiert?
Beste Grüße
Ralf
Daniel
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Re: Decoder-Strom: Zwei Loks an einen Decoder??

Beitrag von Daniel »

Servus Ralf,

kurz zu Deinem ersten Problem. Das Springen ist typisch für eine Verbindung zwischen Gleis- und Motorausgang. Du hast beim Draufschrauben eine Verbindung erstellt.

Zu den Stirnlampen.
Setze Cv33=1 und Cv34=2.
Wenn es dann nicht funktioniert, mach einen Hardware- Reset mit Cv8.
Sollte es gar nicht funktionieren, kann man noch von hinten durch die Brust ins Auge programmieren:
Licht vorne an Funktionsaushang 1
CV 33=4, Cv127=1
Licht hinten an Funktionsaushang 2
Cv34=8, Cv128=2
Cv35 und 36=0
Viele Grüße

Daniel
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Ralf
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Re: Decoder-Strom: Zwei Loks an einen Decoder??

Beitrag von Ralf »

Hallo Daniel,

danke, ich probiere das mal aus. Nur vor dem Reset schrecke ich zurück, da ist ein Däppen-Sound drauf. Ich denk mal, der geht mit allen Einstellungen verloren?
Beste Grüße
Ralf
Daniel
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Re: Decoder-Strom: Zwei Loks an einen Decoder??

Beitrag von Daniel »

Servus Ralf,

ich habe mehrfach Däppen-Sounds zurückgesetzt.

Das geht, wenn man folgendes beachtet:
1. CVs vorher auslesen und notieren, alle! Sinnvoll geht das nur mit Programmer und Software.
2. Soundprogrammer, so dass man im Notfall den Sound neu einspielen kann.

Ohne MXUlf oder MXDecup o.ä. geht dann evtl. nichts mehr.
Viele Grüße

Daniel
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Ralf
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Re: Decoder-Strom: Zwei Loks an einen Decoder??

Beitrag von Ralf »

Hallo zusammen,

also jetzt will ich nach einem ganzen Fahrtag in Betrieb meine Erfahrung zu dem Thema einmal darstellen.

Situation: USA-Trains F7 A-B-B-A wurden von mir digitalisiert:
+ Immer eine A- und B-Unit zusammen an einen Decoder ZIMO MS900K angeschlossen
+ Elektrische Verbindung über PIKO E-Kupplung TEE (Art 36032)
+ 6 Anschlüsse der E-Kupplung genutzt (2 Stromaufnahme, 2 Motor, 2 Lautsprecher)
+ Kupplung ohne Stromverbindung: Kadee 909
+ Lautsprecher Visaton K64WP (8 Ohm)
+ In jeder Unit sind zwei Motoren verbaut sowie 4 von 8 Rädern mit Haftreifen versehen

Alles funktioniert tadellos. Ohne Last verbraucht die Einheit A-B bei 21 V eingestellter Digitalspannung (19,6 V Leerlaufspannung am Gleis) max. 3,4A an der Steigung und beim schnellen Anfahren. Dann habe ich sechs Flachwagen angehängt und mit Ballast versehen, zum Schluss waren insgesamt 11 KG Last am Haken bei 24 Achsen Lastverteilung. Dann habe ich bei der Steigung (3%) 4 Ampere gemessen, beim schnellen Anfahren kurzzeitig 4,5 Ampere. Das hat der Decoder problemlos stundenlang mitgemacht. Es dürfte dann bei Vierfachtraktion eher die Frage aufkommen, ob die ZIMO-Zentrale bei 8 Ampere in die Knie geht und ich den Booster zuschalten muss. Und ich bezweifle, dass eine normale LGB-Flaschenkupplung der Anhängelast immer gewachsen ist, aber ich verwende ohnehin nur Kadee-Kupplungen. Der Sound ist beeindruckend. Der Decoder hat auch zwei Ausgänge für die Lautsprecher.

Fazit: Zwei Loks an einen Decoder stellt wohl kein Problem dar. Wenn man wie ich sowieso (teure) ZIMO-Decoder verwendet, dann scheint das zu funktionieren, weil diese Decoder ausreichende Kapazitäten aufweisen. Man spart sich den zweiten Decoder, dafür muss man in die E-Kupplung investieren. Es sind aber immer noch etwa 170 Euros gespart, bei meiner Vierfachtraktion 340 Euros. Für mich hat sich das gelohnt.

Bilder gibt es später.
Beste Grüße
Ralf
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